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Latein-Übersetzungen
Hier gibt es Einige Latein- Übersetzungen aus den Büchern Actio 1 und 2.

Manche hab ich nicht.

 

Lektion: 1:
 
„Quintus, Quintus!“, schreit Caecilia.
 
Quintus antwortet nicht.
 
Wieder ruft Caecilia Quintus: „Quintus! “
 
Aber wieder antwortet ihr Bruder nicht.
 
Caecilia findet ihren Bruder nicht.
 
Da kommt die Mutter.
 
Sie fragt ihre Tochter:
 
„Caecilia, wo ist Quintus? Warum hört er nicht?“
 
Die Tochter antwortet:
 
„Vielleicht kann er uns nicht hören. Vielleicht ist er im Garten und spielt.“
 
Die Mutter betrit den Garten.
 
Hier ist Quintus.
 
Was machst du im Garten?
 
Quintus spielt nicht; er sitzt und schweigt.
 
„Was ist, Quintus?“, fragt die Mutter ihren Sohn.
 
Quintus hört seine Mutter, aber er schweigt.
 
Wieder fragt die Mutter ihren Sohn: „Quintus, was ist?“
 
„Nichts, Mutter, nichts!“, antwortet Quintus.
 
Nun sieht die Mutter einen Ball – und die Statue.
 
Die Statue ist zerbrochen.
 
Sofort tadelt die Mutter ihren Sohn:
 
„Du darfst nicht im Garten spielen, Quintus!“
 
Quintus seufzt: „Aber es macht Spaß im Garten zu spielen!“


Lektion 2:
 
Sextus:
„Niemand erzählt mir eine Geschichte. Caecilia!
 
Quintus erzählt mir keine Geschichte, Silvanus erzählt mir keine Geschichte.
 
Warum erzählt mir niemand eine Geschichte?“
 
Caecilia:
„Heute veranstalten Vater und Mutter ein Gastmahl.
 
Heute erzählt dir niemand eine Geschichte.“
 
Sextus:
„Warum kann mir heute keiner eine Geschichte erzählen?“
 
Caecilia:
„Alle sind beschäftigt.
 
Silvanus ist ein Sklave und Sklaven müssen heute arbeiten.
 
Sie müssen Tischchen ins Triklinium tragen, die Liegen herrichten.
 
Quintus muss auch arbeiten: Den Sklaven helfen.“
 
Sextus:
„Und Crispina?
 
Warum erzählt Crispina mir keine Geschichte?“
 
Caecilia:
„Crispina ist eine Sklavin; Sklavinnen müssen das Essen zubereiten:
 
Eier, Fische, Salat, numidisches Huhn, Haselmäuse mit Mohn, Äpfel.“
 
Sextus:
„Und Mutter? Und Vater?
 
Eltern sind keine Sklaven.
 
Warum können mir unsere Eltern keine Geschichte erzählen?“
 
Caecilia:
„Sextus! Eltern erwarten die Gäste.“
 
Sextus:
„Wen erwarten sie? Wer kommt?“
 
Caecilia:
„Unsere Eltern erwarten die Senatoren:
 
Gaius Calpurnius Flaccus, Titus Avidium Quietus.
 
Ehefrauen kommen auch:
 
Claudia Marcella und Aurelia Faustina.“
 
Sextus:
Vielleicht können mir die Senatoren eine Geschichte erzählen?“
 
Caecilia (lacht):
„Sextus! Senatoren nehmen Essen zu sich und unterhalten sich.“
 
Plötzlich hören Caecilia und Sextus ein Geschrei:
 
„Was zum Henker ist hier los?“, schreit Crispina.
 
Sofort rennen die Kinder in die Küche.
 
Hier sehen sie Faustus. (Faustus ist ein kleiner Hund.)
 
Und was trägt er?
 
Er trägt ein Huhn.
 
Crispina schreit: „Wieder hat mir dieser kleine Hund das Essen geraubt.“
 
Faustus flüchtet, die Sklavin schreit, die Kinder lachen.
 
Lektion 3:
 
„Caecilia! Wo bist du?“, fragt Quintus seine Schwester. „Atticus wartet auf uns.“
 
„Ich komme schon!“, schreit Caecilia und eilt zu ihrem Bruder.
 
„Endlich kommst du! Wir müssen uns beeilen!“, ermahnt Quintus seine Schwester. –
 
„Warum schreist du? Ich bin schon da!“
 
Atticus betritt das Atrium, er sieht die Kinder nicht, er schreit:
 
„Quintus, Caecilia, wo seid ihr?
 
Was schreit ihr?
 
Ich erwarte euch schon.
 
Warum kommt ihr nicht?“
 
Quintus und Caecilia rennen zum Pädagogen ins Atrium.
 
Sofort sagt Caecilia: „Sei gegrüßt Atticus!
 
Wir kommen schon, wir sind schon da!“
 
Atticus sagt: „Seid gegrüßt! Los! Ihr müsst euch beeilen!“
 
Dann schreit Atticus: „Quintus, ich sehe deine Tafel nicht, ich sehe deinen Griffel nicht;
 
wo sind sie?“
 
Der Junge sagt nichts, rennt in den Schlafraum, läuft zum Pädagogen zurück, zeigt ihm die Tafel und den Griffel.
 
Atticus jedoch ermahnt den Jungen:
 
„Endlich hast du deine Tafel und deinen Griffe hergebracht!
 
Immer muss ich dich ermahnen!
 
Immer müssen warten wir auf dich!“
 
Nun eilen der Pädagoge und die Kinder in die Schule.
 
 
 
„Kommt, Quintus und Caecilia! Tretet ein!
 
Nun fangen wir an!“
 
Quintus und Caecilia treten ein.
 
Dann begrüßt Lysander die Schüler: „Seid gegrüßt!“
 
Die Schüler begrüßen den Lehrer auch: „Sei gegrüßt, Lehrer!“ –
 
„Setzt euch und schweigt!“
 
Die Schüler setzten sich, aber nicht alle schweigen.
 
Spurius und Marcus lachen Quintus und Caecilia aus:
 
„Sie kommen immer zu spät, wir sind immer rechtzeitig da!“
 
Der Lehrer ermahnt seine Schüler:
 
„Flüstert nicht! Schweigt und hört!
 
Heute lesen wir Verse!“
 
Der Lehrer entrollt eine Schriftrolle und zeigt einen Vers.
 
„Nun, Marcus, lese!“
 
Marcus sagt nichts
 
„Marcus schlafe nicht! Warum liest du nicht? Fang an!“
 
Marcus antwortet: „Ich fang schon an:
 
Quidquidid est time odana oset do nafer entes...“
 
Alle lachen Marcus aus.
 
Lysander jedoch schreit: „Schweigt!
 
Lacht ihn nicht aus!
 
Und du Marcus schweig und höre! Ich lese nun:
 
‚Was auch immer es ist, ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen.’
 
Lese erneut, Marcus!“
 
Marcus liest wieder; Lysander lobt ihn:
 
Nun hast du gut gelesen, Marcus!“
 
Schließlich auch alle den Vers. Dann sagt der Lehrer:
 
„Wo sind eure Tafeln? Nehmt sie und schreibt!“
 
Schon fängt Lysander an den Vers zu diktieren an.
 
Die Schüler schreiben, aber Marcus und Spurius flüstern und lachen.
 
Sofort eilt Lysander zu ihnen:
 
„Warum schreibt ihr nicht, Jungen?
 
Warum fangt ihr nicht an?
 
Spurius, warum fängst du nicht mit der Arbeit an? Zeig deine Tafel!“
 
Spurius zeigt sie – und Lysander ist verdutzt, denn er liest:
 
„Ich fürchte den Lehrer – und den diktierten Vers!“
 
Die Schüler lachen; endlich lacht sogar der Lehrer, er tadelt jedoch Spurius:
 
„Verspotte mich nicht, Spurius!“
 
 
 
 
Lektion: 4
 
Später erzählt der Lehrer Lysander eine Geschichte:
 
„Europa, die Tochter des Agenors, spielt am Strand von Tyrus;
Auch ihre Freundinnen sind da.
 
Alle sind fröhliche Mädchen und sammeln Blumen.
 
Plötzlich kommt der Gott Jupiter und erblickt Europa.
 
Sofort verliebt sich Jupiter.
 
„Wie schön Europa ist!
 
Vielleicht kann ich dieses schöne Mädchen entführen!“
 
Sowohl verwandelt sich der Gott in einen bedeutenden schneeweißen Stier, als auch geht er an die fröhlichen Mädchen heran.“
 
Da fragt Aulus mit leiser Stimme Spurius:
 
„Warum verwandet sich Jupiter in einen Stier?
 
Ich verstehe die Geschichte nicht.
 
Verstehst du etwa die Geschichte?“
 
Spurius antwortet:
 
„Ich verstehe die Geschichte auch nicht.
 
Vielleicht ist es so:
 
„Jupiter liebt das schöne Mädchen, aber er fürchtet Juno seine Ehefrau.
 
Deshalb hat er sich jetzt in einen Stier verwandelt.“
 
„Spurius und Aulus!
 
Warum schweigt ihr nicht?
 
Wünscht ihr etwa nicht die Geschichte zu hören?“
 
Dann macht Lysander weiter, mit dem erzählen:
 
„Europa erblickt den schneeweißen Stier und freut sich:
 
,Was für ein schöner Stier´
 
Sie berührt ihn und ruft zu den übrigen Mädchen :
 
,Seht ihr den schönen Stier?
 
Kommt!´
 
Die Freundinnen kommen, sie bringen sogar viele Blumen mit und schmücken den Stier.“
 
Nun fragt Aulus mit lauter Stimme den Lehrer:
 
„Lysander, ich verstehe die Geschichte nicht.
 
Mädchen sind ängstlich; sie haben immer Angst vor einem mächtigen Stier.
 
Warum berührt Europa den Stier?
 
Ist sie etwa nicht ängstlich?“
 
Sofort sagt Caecilia:
 
„Du bist dumm!
 
Nicht alle Mädchen fürchten sich vor Stieren.
 
Wir haben einen Gutshof.
 
Dort sind viele Stiere.
 
Diese zu betrachten, sogar zu berühren macht Spaß“
 
Lysander aber erklärt:
 
„Jupiter ist ein sanfter und schöner Stier, deshalb fürchten sich die Mädchen nicht.
 
Europa berührt wieder den Stier; sie setzt sich sogar auf seinen Rücken und freut sich.
 
Plötzlich fängt der Stier an zu rennen und trägt das Mädchen zum Meer.
 
Europa schreit unglücklich:
 
,Wohin trägst du mich, Stier?´
 
Der Stier schwimmt zur Insel Kreta.
 
Hier verwandelt er sich wieder in einen Gott.
 
Europa fürchtet sich sehr, aber Jupiter sagt:
 
,Fürchte dich nicht, Europa
Ich bin kein Stier, sondern ein Gott:
 
Jupiter liebt dich.´“


 
 
Lektion: 5
 
„Heute ist ein guter Tag“, sagt Quintus.
 
„Diesen Tag habe ich schon lange erwartet:
 
Endlich besuchen wir den Gutshof.“
 
Sextus ruft: „Ich freue mich, denn heute ist es erlaubte viele und hübsche Dinge zu
betrachten:
 
Pferde, Stiere, Hühner, viele Sklaven …“ –
 
„Sklaven sind keine Sachen“, sagt Caecilia, „Sklaven sind Menschen.“ –
 
„Vater, was sagst du? Sind Sklaven Menschen?“
 
„Sklaven, sind Sklaven“, antwortet der Vater, „und Sklaven müssen arbeiten.
 
Hier aber arbeitet niemand, ich sehe niemanden.
 
Wo ist der Gutsverwalter? Flaccus?“ –
 
Der Vater und die Kinder gehen zum Landhaus weiter und sehen die Frau des Gutsverwalters.
 
„Priscillia! Wo ist Flaccus?“ –
 
„Seid gegrüßt, Herr, seid gegrüßt, Kinder. Wünscht ihr Speisen?
 
Wünscht ihr Wasser?
 
Ich habe gute Sachen: Nüsse, Milch, Honig.
 
Was wünscht ihr?“
 
Obwohl die Kinder sich freuen, sagt der Vater:
 
„Wir wünschen (wollen) nichts. Wo ist Flaccus?“ –
 
„Ich bin schon da, Herr, seid gegrüßt, Herr.“
 
Flaccus betritt das Landhaus.
 
„Heute ist ein schlechter Tag, denn fünf Sklaven sind krank.“
 
Der Herr tadelt diesen:
 
„Das Getreide ist schon reif; die Sklaven müssen das alles
verwahren.“ –
 
„Der Körper ist krank, das ist ein großes Übel, Herr.
 
Deshalb …“
 
„Schweig, was ist mit den übrigen Sklaven?“, fragt der Herr diesen.
 
Flaccus erklärt: „Sie arbeiten im Wald.“
 
Während Gaius Caecilius Metellus weitermacht Flaccus zu tadeln, Nehmen die Kinder Wasser und speisen zu sich.
 
Danach sammelt Caecilia Blumen;
aber Quintus, weil er Pferde sehr liebt, rennt zum Stall;
dort sitzt er lange.
 
Vielleicht ist es heute erlaubt zu reiten…
 
„Wohin reiten wir?“, fragt Quintus den Gutsverwalter.
 
„Wir reiten über den Fluss in den Wald.
 
Dort arbeiten die Sklaven.“ – „Ich sehe schon den Fluss:
 
Ist der Fluss tief?“, fragt Caecilia. – „Bist du etwa ängstlich, Caecilia? Der Fluss ist nicht tief.“
 
Die Pferde tragen die über den Fluss.
 
Flaccus sagt: „Wir müssen die Sklaven finden.
 
Seht ihr die Spur?“
 
Caecilia aber fragt: „ Was machen die Sklaven?“ –
 
„Sie fällen den Baum“, antwortet der Gutsverwalter.
 
Sie reiten weiter, als plötzlich Quintus schreit:
 
„Seht mal diese Spur!
 
Hier sind Spuren!“ –
 
„Jetzt sehe auch ich sie. Schweigt!
 
Hört ihr etwa nicht dieses Geschrei?“, fragt Flaccus.
 
Endlich finden Flaccus und die Kinder die Sklaven.
 
Syrus der Sklave, während er zu ihnen hingeht, grüßt den Gutsverwalter:
„Seid gegrüßt, Flaccus!
 
Hier fällen wir diesen hohen Baum.“
 
Der Sklave bereitet das Werkzeug vor und fängt an den Baum zu fällen,
 
als plötzlich Caecilia schreit:
 
„Seht mal die Vögel!
 
Dort ist ein Nest!
 
Fällt nicht den Baum!“
 
Quintus schreit auch:
 
„Fällt ihn nicht!
 
Seht ihr etwa nicht die Vögel?
 
Ich sehe kleine Körper!
 
Die kleinen Körper zittern!
 
Wenn die Sklaven den Baum fällen, fallen die Vögel auf die Erde.“
 
Auch Caecilia sagt:
 
„Wir müssen die Vögel retten!
 
Wenn wir sie nicht retten, werden sie getötet.“
 
Sofort wünscht Quintus das Nest zu nehmen – aber plötzlich fliehen die kleinen Vögel aus dem Nest und fliegen in den Himmel hinein.
 
 

 
Lektion: 6
 
Caecilius feiert den Tag der Namensgebung:
 
Ein kleines Mädchen bekommt ihren Namen und ihre Bulla.
 
Sklavinnen bereiten das Essen vor und stellen Bilder im Atrium auf.
 
Dann tragen sie Blumen herbei und schmücken den Altar;
die Schönheit des Altars erfreut die Familie.
 
Es kommen schon viele Gäste, weil sie wünschen, die Tochter von Gaius Caecilius und Iulia Sabina zu sehen und den Tag der Namensgebung zu feiern.
 
Auch Marcus und Spurius kommen.
 
Gaius Caecilius Metellus begrüßt alle und führt sie ins Atrium.
 
Dort ist Iulia Sabina und begrüßt alle Gäste;
Quintus aber läuft sofort zu seinen Freunden Marcus und Spurius.
 
Endlich sind alle Gäste anwesend.
 
Jetzt trägt Crispina die Sklavin das kleine Mädchen herbei.
 
Die Gäste betrachten das Gesicht des kleinen Mädchens und freuen sich.
 
Dann führt ein Sklave ein Lamm heran, der Vater geht zum Altar heran, und gibt ein Opfer.
 
Jetzt hören die Gäste und die Familie der lauten Stimme des Vaters zu:
 
„O ihr Hausgötter, ich gehe zu eurem Altar heran, empfangt unser Opfer, hört meine Worte.
 
Und du, o Juno, mächtige Göttin des Himmels, mächtige Göttin des Lebens, mächtige Göttin der Namensgebung, höre meine Worte.
 
Du gibst das Licht, du rettest überall Jungen und Mädchen.
 
Hier siehst du unsere kleine Tochter.
 
O Juno, wir bitten dich:
 
Empfange das Opfer, rette unsere kleine Tochter:
 
Caecilia Minor.“
 
Danach bittet die Mutter:
 
„O Juno, mächtige Göttin, wir rufen dich.
 
Du bist die Wächterin der Familien, du bist die Wächterin der Frauen, du bist die Wächterin der Söhne, du bist die Wächterin der Töchter, du bist die Wächterin von unserem Besitzt.
 
O Juno mächtige Göttin, wir rufen dich.
 
Die Eltern sind voller Hoffnung, denn sie hoffen auf deine Hilfe.
 
Du enttäuscht die Hoffnung der Ältern nicht, du enttäuscht die Hoffnung auf Glück nicht.
 
O Juno, mächtige Göttin, wir preisen dich.“
 
Nun bekommt Caecilia Minor ihre Geschenke.
 
Die Schwester trägt diese herbei und legt diese auf eine Liege.
 
Auch Marcus und Spurius gehen heran:
 
Dieses Geschenk ist eine Handvoll Nüsse;
Alle hören die Klingeln.
 
Endlich trägt Quintus die Bulla seiner Schwester herbei.
 
Weil die Gäste wünschen, das Amulett zu sehen, öffnet Quintus die Bulla und zeigt das Amulett.
 
Das kleine Mädchen berührt ihre Bulla, erblickt ihr Amulett – und lacht.
 
Da freuen sich alle, denn das ist ein günstiges Vorzeichen.


 
Lektion: 7
 
M.:
Hör ihr die Trompeten? Sie ertönen schon. Nun sind die Gladiatoren zum Kampf bereit.
 
Q.:
Schaut euch den Kampfplatz an! Die Gladiatoren betreten ihn nicht. Warum kommen sie nicht?
 
M.:
Hört: Die Trompeten ertönen noch einmal. Jetzt kommen die Gladiatoren.
 
Q.:
Obwohl ich die trompeten höre, sehe ich die Gladiatoren nicht. Wo sind sie?
 
U.:
Ich sehe, dass dort zwei Gladiatoren eintreten. Durch dieses Tor kommt der Netzkämpfer, durch jenes der Verfolger. Dieser Gladiator ist Urbicus, jener Aemilianus. Schaut euch den Kampfplatz an! Die Gladiatoren fangen an zu kämpfen. Jetzt greift der Netzkämpfer den Verfolger an.
 
M.:
Streng dich an, Urbicus! Greif Aemilianus an! Ich weiß, dass Aemilianus kein guter Kämpfer ist! Greif jenen dort an!
 
L.:
Ulpius, warum feuert Marcus Urbicus an?
 
U.:
Dieser ist ein sehr berühmter Gladiator, jener ist nicht berühmt. Die Zuschauer lieben Urbicus. Niemand glaubt, dass Aemilianus gewinnen kann. Hörst du etwa nicht die Zuschauer den Namen von Urbicus schreien? Auch der Imperator Marcus Ulpius Trajan sagt, dass dieser der beste ist. Seht! – nun greift dieser hier an – und jener fällt, aber er steht wieder auf. Urbicus greift wieder an – jetzt fällt der Helm von jenen auf die Erde.
 
M.:
Streng dich an, Urbicus! Ich weiß, dass du jenen überragen kannst!
 
Q.:
Seht mal zu Aemilianus! Er greift Urbicus an. Urbicus fällt! Tötet jetzt jener diesen hier?
 
M.:
Ich sehe, dass Urbicus aufsteht. Los, Urbicus! Streng dich an! Greif jenen dort an!
 
Q.:
Die Zuschauer erheben sich, ich sehe die Gladiatoren nicht mehr. Was macht jener?
 
 
M.:
Er ist getroffen, er ist getroffen! Aemilianus ist getroffen! Urbicus siegt!
 
Q.:
Jetzt sehe auch ich, dass Aemilianus liegt. Ist der Kampf beendet, Ulpius?
 
U.:
Das kannst du nicht mehr hören, weil das Geschrei der Menschen zu laut ist. Das Geschrei der Menschenmenge wächst, denn nun muss der Imperator urteilen. Schon fragt er die Menschenmenge. Lasst ihn am Leben! Lasst ihn am Leben!
 
M.:
Wünscht der Imperator etwa, dass Aemilianus gerettet wird?
 
Q.:
Ja, sie lassen diesen am Leben. Schickt ihn aus der Arena!
 
M.:
Ave, Imperator. Urbicus ist der Sieger! Urbicus ist der beste Gladiator!
 
L.:
Hört ihr wie alle Urbicus feiern? Ich möchte auch in der Arena gewinnen! ICH Möchte auch ein Gladiator sein!
 
M.:
Lucius! Dieser Plan ist nicht gut!
 
L.:
Aber alle Menschen feiern und loben die Gladiatoren.
 
M.:
Aber verstehe, dass nicht immer die Gladiatoren gewinnen!
 
U.:
Weißt du etwa nicht, Lucius, dass die meisten Gladiatoren in der Arena ihr Leben verlieren? Heute Sieger, morgen besiegt!


 
Lektion: 8
 
Silvanus der Sklave öffnet die Tür und sieht, dass die Klienten schon da sind.
 
Diese führt er ins Atrium.
 
Dort erwarten die Klienten ihren Anwalt Caecilius.
 
Als der Anwalt das Atrium betritt, fangen die Klienten an zu schreien:
 
„Zuerst zu mir, Herr!“ – „Seid gegrüßt, Anwalt, hört!“ – „Ave! Ich fange an.“
 
Aber der Patron setzt sich hin, sowohl befielt er den Klienten zu schweigen, aber er begrüßt sie auch:
 
„Seid gegrüßt, Freunde! Fange an, Porcius!“
 
Schon geht der erste Klient heran und gibt dem Anwalt ein Geschenk:
 
„Guten Tag, Herr!
 
Ich freu mich, dass du mich empfängst.
 
Ich gebe dir dieses Geschenk, weil du mir und meiner Familie immer hilfst.
 
Niemals hast du unser Vertrauen enttäuscht.“
 
Der Patron nimmt das Geschenk an und dankt dem Klienten:
 
„Gut! Du weist, dass ich meinen Klienten immer helfe.
 
Deshalb freue ich mich, dass ihr Gesund seid.“
 
Dann ruft er seinen Sklaven:
 
„Silvanus, trage das Geldgeschenk für den Klienten herbei.“
 
Porcius nimmt sein Geldgeschenk an und tritt zurück.
 
Dann nähert sich der zweite Klient dem Herrn und bittet um Hilfe für sich:
 
„Sei gegrüßt, Anwalt, höre!
 
Wir übergeben in Vertrauen zu dir unsere Angelegenheit.
 
Du weißt, dass wir arm sind.
 
Es fehlt uns immer an Geld.
Ich kann meinen Sohn nicht zum Lehrer schicken, ich kann die Sklaven nicht ernähren, ich kann keinen Arzt für meine Ehefrau holen, obwohl sie schon lange krank ist.“
 
Der Anwalt antwortet diesem:
 
„Wie viele Sklaven hast du, Tullius?“
 
„Ich habe drei Sklaven, Herr!“
 
„Also musst du einen von ihnen verkaufen.
 
Ich sorge immer für dich und deine Ehefrau; aber heute habe ich viele sorgen, denn vielen Klienten fehlt es an Geld, viele verlangen Geld für sich.
 
Also kann ich euch nicht viel Geld geben.
 
Trotzdem wünsche ich vielen freunden zu helfen.
 
Nimm dein Geldgeschenk!“
 
Plötzlich betritt der Sklave Fortunatus das Atrium und übergibt dem Herrn einen Brief:
 
„Gaius Iulius schick dir diesen Brief.
 
Er wünscht, dass seine Angelegenheit dir in Treue übergeben wird, aber er sagt, dass er heute nicht kommen kann.“
 
Der Anwalt liest den Brief seines Anwaltes:
 
„Gaius Iulius bittet um Glück.
 
Falls du Gesund bist und es dir gut geht;
aber mir geht es nicht gut, denn meine Angelegenheit ist nicht günstig.
 
Du weißt gut, dass unser Mietshaus abgebrannt ist.
 
Die Nachbarn glauben, dass ich der Brandstifter bin;
Nun muss ich mich vor Gericht verantworten.
 
Ich vertraue deinem Rat, weil du deinen Freunden und deren Familien immer hilfst.
 
Alle Klienten loben dich, denn du unterstützt sie immer.
 
Also unterstütze auch meine Angelegenheit!
 
Verteidige im Prozess meine und deine Ehre!
 
Lebe wohl!“
 
„Immer gibt mir Iulius einen Grund zur Sorge“, sagt der Anwalt, dann diktiert er Fortunatus die Antwort;
aber plötzlich ermahnt er die Klienten:
 
„Rennt schnell, Freunde!
 
Mein Anwalt erwartet uns schon.“
 
Sofort eilen alle Klienten zur Tür.


 
Lektion 9:
 
"Wie viele Menschen hier sind!" ,schreit Marcus laut, während die Freunde den Sportplatz betreten.
 
 Dort entspannen sich viele Menschen und trainiren ihren Körper auf verschiedenen Art und Weisen:
 
Die einen spielen Ball, die anderen wetteifern mit dem Speer; einige trainieren sich mit den Gewichten.
 
 "Wie können wir Spurius zwischen so vielen Menschen wiederfinden?
 
Siehst du ihn?",fragt Quintus.
 
Jedoch Marcus antwortet seinem Freund:
 
"Ich sehe viele Menschen, aber ich sehe nicht Spurius.
 
Warum glaubst du, dass Spurius hier ist?
 
Vielleicht ist er schon mit seinem Vater im Badebereich."
 
 Jetzt gehen die Freunde weiter in den Umkleideraum, hier legen sie ihre Tuniken ab.
 
Dann spazieren sie durch den Badebereich.
 
Überall suchen sie ihren Freund:
 
Zuerst suchen die Jungen das Kaltbad auf.
 
"Was für hohe Säulen", schreit Quintus.
 
"Seht mal die Statuen", sagt Marcus, "betrachte auch die Bilder!
 
 Das ganze Kaltbad ist mit hübschen Statuen und Bildern geschmückt!"
 
Das Aussehen des Kaltbades erfreut die Kinder sehr.
 
Schließlich kommen sie zum Schwimmbad.
 
Dort tauchen viele Menschen im Wasser unter.
 
Die Haarauszupfer rufen mit großem Geschrei die Menschen.
 
Hier sind auch viele Läden.
 
Hier macht es Spaß sich mit Getränken und anderen Dingen zu entspannen.
 
Marcus erblickt den Laden des Bäckers.
 
Weil er Kekse liebt, eilt er zum Laden und kauft dem Freund und sich die Kekse.
 
Die Freunde durchsuchen das Schwimmbecken, während sie essen.
 
Plötzlich zeigt Marcus mit dem Finger auf einen Jungen.
 
Ist jener etwa nicht Spurius?" Quintus verneint;
 
er weiß, dass Spurius keineswegs das kalte Wasser gefällt.
 
Dann kommen sie zum großen Hof.
 
In diesem offenen Platz spazieren und diskutieren viele Menschen.
 
Plötzlich zeigt Quintus auf das Gebäude.
 
"Sieh mal, Marcus!
 
In diesem Gebäude ist die griechische Bibliothek.
 
Vielleicht ist Spurius in der Bibliothek!"
 
Aber Marcus antwortet: "Auf keinen Fall!
 
Ich glaube, dass Lysander in der Grichischen Bibliothek ist und Griechische Bücher liest.
 
Ich will den Lehrer nicht begegnen!- Aber komm mit mir zur lateinischen Bibliothek!"
 
Quintus rennt mit seinem Freund durch den großen Hof zur lateinischen Bibliothek:
 
Über dem Tor der Bibliothek ist eine Inschrift, die Freunde lesen:
 
NIEMAND DARF SEINEN GEIST OHNE DEN KÖRPER TRAINIEREN,
 
dann treten sie in das Gebäude ein.
 
Und in der Tat sitzt Spurius in dieser Bibliothek, obwohl die Freunde ihn mit großer Freude begrüßen, weder sieht noch hört er sie, denn er liest ein Buch. Marcus liest den Titel:
 
(OVIDII DE ARTE AMATORIA LIBER PRIMUS)
Ovids erstes Buch über die Liebeskunst,
 
und Spurius errötet


 
Lektion: 10
 
Vor der ersten Stunde führt Lucius Rasinius Pisanus einige Sklaven in die Via Biberatica.
 
Denn es ist die Aufgabe der Sklaven, sowohl einen neuen Stand vorzubereiten, als auch in kurzer Zeit die Waren herbei zu tragen.
 
Der Herr erwartet heute Statuen und Vasen.
 
Diese werden aus Etrurien, jene aus Sizilien importiert;
deshalb hat Rasinius vier Sklaven zum Tor Flaminia, fünf zum Hafen geschickt.
 
Der Herr bleibt im Laden und bewacht die Arbeit der übrigen Sklaven:
 
Der laden wird geputzt, die Tür geschmückt, der Schmutz von der Straße entfernt.
 
Während der ersten Stunde wird ein Karren auf der Straße gesehen;
er wird von einem Maultier zum Laden gezogen.
 
Ohne Verzögerung werden die Vasen von Rasinius mit großer Sorgfalt geprüft.
 
Sowohl der Herr, als auch die Sklaven freuen sich, dass alle unbeschädigt sind;
denn oft werden Vasen auf der Straße zerbrochen, dann wird der Gewinn von Rasinius verringert und die Sklaven werden von ihrem Herrn bestraft.
 
In der zweiten Stunde erscheint Priscus ein Sklave im Laden und schreit:
 
„Herr, Herr!
 
Wir können die Statuen nicht finden!
 
Komm mit mir zum Tiber!
 
Du wirst dort von Seemännern erwartet!
 
Denn jene sagen im Schiff seien Amphoren, keine Statuen!“
 
„Du sagst, dass keine Statuen im Schiff sind?
 
Betrügst du mich etwa?“
 
„Beim Herkules!
 
Glaub mir: Die Statuen sind nicht im Schiff.
 
Von mir wirst du niemals betrogen!“ – „Also betrügen mich die Seemänner!“ -
 
„Komm, Herr!
Wir werden schon lange erwartet!
 
Denn es ist die Aufgabe des Herrn mit den Seemännern über die Angelegenheit zu verhandeln.“
 
Sofort befiehlt Rasinius den Laden zu bewachen und die Vasen nicht zu berühren; dann verläst er die übrigen Sklaven und beeilt sich mit Priscus dem Sklaven zum Hafen zu kommen.
 
Priscus führt den Herrn zu einem großen Schiff;
Dort diskutieren die übrigen Sklaven mit den Seemännern.
 
An diesem Ort bleibt Rasinius stehen und schreit:
 
„Werde ich etwa von euch betrogen?
 
Warum steht ihr hier?
 
Werde ich etwa hier erwartet?
 
Wisst ihr etwa nicht, dass meine Statuen in jenem kleinen Schiff transportiert werden?
 
Warum werden meine Worte niemals gehört?
 
Priscus, du bist ein schlechter Sklave!
 
Es ist die Aufgabe eines guten Sklaven, zu zuhören, zu versehen und zu gehorchen!“
 
Priscus aber verteidigt sich:
 
„Oft werde ich zu Recht von dir ermahnt;
aber hier sind viele Schiffe.
 
Du hast befohlen das Schiff AEMILIA zu suchen.
 
Sieh dir den Namen an! Hier sind viele Schiffe die AEMILIA genannt werden!“
 
Dann lacht der Herr und sagt:
 
Seht, jenes Schiff wird auch Aemilia genannt.
 
Viele Schiffe hier tragen diesen Namen.
 
Seht ihr etwa nicht die Statuen in jenem Schiff?
 
Sogar von hier kann man sie sehen.
 
Von dem Seemann jenes Schiffes werden wir schon gerufen! Zögert nicht!
 
Es ist euer aller Aufgabe, die Statuen mit großer Schnelligkeit in den Laden zu transportieren!“


Lektion: 11
 
„Quintus, Caecilia, seht!
 
In diesem Bogen ist eine Inschrift!
 
Lest die Namen:
 
Quintus Caecilius Metellus Macedonicus, Lucius Caecilius Metellus Delematicus, Quintus Caecilius Metellus Creticus, …
 
Warum werden in der Inschrift dieses Bogens so oft Caecilius Metellus genannt?
 
Sind das eure Vorfahren?“
 
Caecilia sagt:
 
„Ja. Diese Inschrift nennt bedeutende Imperatoren;
deshalb werden viele Namen der Caecilia Meteller genannt.“
 
„gehört der Bogen etwa euren Vorfahren?“, fragt Lucius.
 
Quintus lacht und antwortet:
 
„Keineswegs! Der Bogen gehört nicht den Caeciliern.
 
Schau dir die Statue an, welche am höchsten auf dem Bogen aufgestellt ist!
 
Das ist der Bogen von dem sehr berühmten Augustus.“ –
 
„Ich sehe nichts außer vier Pferden.“ –
 
„Komm zu mir!
 
Von hier siehst du auch die Quadriga und in dieser steht der Kaiser Augustus.“ –
 
„Nun sehe ich diesen;
Aber wieso sind so viele Namen anderer Männer hier in der Inschrift?“ –
 
„Dieses ist eine Art und Weise, sodass der Triumphzug nicht vergessen wird.“ –
 
„Triumphzug, was ist ein Triumphzug?“
 
Quintus erklärt ihm die Sache indem er sagt:
 
„Einem bedeutenden Anführer ist es nach einem wichtigen Sieg erlaubt, einen Triumphzug zu veranstalten.
 
Zum Triumphzug kommen viele fröhliche Menschen:
 
Alle wünschen, den siegreichen Triumphator und dass siegreiche Heer zu sehen.
 
Der Heereszug bewegt sich vom Marsfeld:
 
Zuerst hört man das Getöse der trompeten und des Horns.
 
Darauf sieht man eine Schreibtafel mit dem Namen der anderen Stadt.
 
Die fröhlichen römischen Soldaten tragen die Beute in den Händen:
 
Goldene Gefäße, große Statuen, die Waffen der fremden Soldaten.
 
Diese Angelegenheit zeigen sie den Zuschauern als herrlichen Anblick.“
 
„Aber wo sind die fremden Soldaten?“
 
„Die Gefangenen hinter der Quadriga durch den Triumphzug geschleppt.
 
Wenn du den Gesichtsausdruck der Gefangenen betrachtest, weißt du gut das Schicksal dieser.
 
Vor der Quadriga ist der höchste Beamte als Begleiter zu sehen.
 
In der Mitte des Triumphzuges steht der Triumphator hochmütig in der Quadriga und wird vom Volk gefeiert.
 
Ein Sklave hält einen Kranz und sagt:
 
„Schau hinter dich! Denk daran, du bist ein Mensch“
 
Das Heer schreit Soldatensprüche und es ist erlaubt den Anführer zu verspotten.
 
Auch die Soldaten werden gelobt, denn ohne Heer kann es keinen Triumphzug geben.
 
Betrachte den Lärm der Menschen während des Triumphzuges, schon schreien sie „ein hoch auf deine Tapferkeit, Feldherr!“ schon schreien sie: „Hurra Triumph!“
 
Der Triumphzug mit den Beamten, Soldaten und dem Volk ist eine bedeutende Angelegenheit.“
 
„Bleibt der Heereszug hier im Forum Romanum stehen?“
 
„Keineswegs, sondern er wird mitten durch den Marktplatz geführt.
 
Während der Heereszug die höchste Via Sacra am Kapitol hinaufsteigt, tötet der Anführer die Feinde im Staatsgefängnis.
 
Dann geben die Hörner ein Zeichen und zu diesem Zeichen, opfert der Triumphator einen Stier vor dem Tempel des Jupiters.
 
Das Volk aber feiert den ganzen Tag und die ganze Nacht in der Stadt.“
 
Schließlich sagt Lucius:
 
„Ich glaube, dass der römische Triumphzug ein bedeutende Angelegenheit ist.“
 
Aber Quintus meint:
 
„Bedeutende Sachen geschehen in Etrurien, der Triumphzug ist die bedeutendste Sache, mein Lucius!“
 


Lektion: 12
 
Rasinius:
 
Sei gegrüßt, Volumnius, wie geht’s dir?
 
Komm zu uns!
 
Volumnius:
 
Seid gegrüßt, Rasinius und Vitellia, mir geht es gut.
 
Wohin geht ihr?
 
Rasinius:
 
Wir gehen zu den Wagenrennen.
 
Schon viele Menschen gehen zur Rennbahn.
 
Wenn auch wir wünschen einen guten Sitzplatz zu haben, müssen jetzt hingehen.
 
Vitellia:
 
Ja!
 
Ich gehe jetzt hin und suche eine geeignete Stelle zum sehen.
 
Denn die Parade der Götter, Pferde und Wagenlenker geht bald auf die Rennbahn und ich wünsche diese zu sehen.
 
Warum kommst du nicht mit uns, Volumnius?
 
Gehst du etwa anderswohin?
 
Volumnius:
 
Geht Freunde und sucht euch einen guten Sitzplatz.
 
Auch ich möchte zu den Wagenrennen gehen, aber zuerst hole ich meine Schwester Volumnia Alce.
 
Denn sie liebt auch jene Spiele.
 
Rasinius:
 
Ich bin für Mannschaft weiß!
 
Ich weiß, dass das Pferd von weiß sehr stark ist.
 
Wenn ich nicht sehe, dass Mannschaft weiß gewinnt, macht es für mich keinen spaß die Spiele anzuschauen.
 
Volumnius:
 
Die Gelegenheit des Siegens wird denen nicht gegeben.
 
Sie arbeiten immer vergeblich.
 
Aber der Wagenlenker von Mannschaft rot ist ein ausgezeichneter Mann;
niemand ist des Sieges so begierig, wie jener!
 
Rasinius:
 
Ich glaub e nicht, dass Mannschaft rot so bedeutend ist.
 
Heute ist Mannschaft weiß bedeutender.
 
Volumnius:
 
Zum Siegen fehlt der Mannschaft weiß ein guter Wagenlenker.
 
Niemand außer er hat genügend Erfahrung, um die Pferde gut zu Lenken.
 
Unser Wagenlenker heißt Muskulus:
 
Jener ist der Größte in der Kunst und Schnelligkeit des Lenkens.
 
Vitellia:
 
Seht, das Tuch fällt!
 
Das Zeichen des Anfanges wird gegeben.
 
Rasinius:
 
Schon überholt der weiße Wagenlenker die Übrigen.
 
Renn, Renn!
 
Volumnia:
 
Wo sind die Roten?
 
Warum sind sie heute so langsam?
 
Volumnius:
 
Zuerst sind sie langsam, aber das Rennen der Pferde ist noch nicht zu Ende.
Es ist notwendig den Wendepunkt zu betrachten.
 
Dort entscheiden die guten Wagenlenker den Wettkampf.
 
Rasinius:
 
Weiß! Weiß!
 
Heute übergeht ihr alle!
 
Vitellia:
 
Was ist?
 
Seht mal den Fall!
 
Weiß und rot sind zusammengestoßen.
 
Die Pferde fallen, ein Rad wird zerbrochen.
 
Welch großes Geschrei!
 
Volumnius:
 
Seht ihr den Wagenlenker der Roten?
 
Was macht er?
 
Er liegt im Sand!
 
Ist er etwa umgekommen?
 
Volumnia:
 
Ich glaube nicht, dass die Gefahr des Umkommens groß ist.
 
Aber seht:
 
Sie werden von Grün überholt!
 
Rasinius:
 
Sie werden von Grün überholt?
 
Welch großes Unglück!
 
Unsere Pferde wurden mit einer Wunde versehen, die Pferde der Gegner sind langsam, aber trotzdem gewinnen sie.
 
Ich habe schon keine Hoffnung mehr auf unseren Sieg, ich wünsche nicht zu sehen, wie die Gegner siegen.
Es reicht.
 
Ich gehe!
 
Vitellia:
 
Geh weg, wenn du willst.
 
Wir jedenfalls wünschen alle dieses zu sehen, wir erwarten die übrigen Wettkämpfe.
 

Lektion: 13

„Sei gegrüßt, mein Sohn.

Wie bin ich froh, weil ich sehe, dass du gesund bist!

Wie geht es dir?

Und was trägst du in jener Tasche mit dir?“

„Sei gegrüßt, Mutter.

Auch ich freue mich, dass ich gesund bin.

Jenes Monster lebt nicht mehr, ich trage dessen Kopf in dieser Tasche mit mir.

Wünscht du etwa den Kopf zu sehen?

„Keinesfalls!

Aber ich bin sehr begierig alles zu hören.

Erzähl mir!“

„Erinnerst du dich an jenes Gespräch mit dem König?

Ich dachte jene Nacht viel nach, lange konnte ich nicht schlafen, als plötzlich Minerva erschien, sich dem Bett näherte und sagte

'Perseus, fürchte dich nicht.

Du brachtest immer Opfer für uns, du hast niemals uns Götter gefehlt, Pläne wurden niemals von dir vernachlässigt.

Deshalb haben wir dir schon geholfen und nun wünschen wir auch zu helfen:

Besteige ein Schiff, suche Afrika auf'

Ich habe dem Rat gehorcht.

Früh morgens habe ich das Schwert und das Schild gepackt, ich habe das Schiff vorbereitet.

Ich segelte einige Tage zur Küste Afrikas.

Von dort irrte ich durch die Einöde umher, immer wieder rief ich die Namen von Medusa und den Gorgonen, aber ich konnte diese nicht finden.

Bei der Suche nach den Gorgonen habe ich mich den Graien Schwestern genähert:

Diese, obwohl sie drei sind, haben nur ein Auge und einen Zahn.

Ich habe diese nach dem Weg gefragt, aber sie haben die Antwort verweigert.

Deshalb raubte ich ihnen  Auge und Zahn mit einer List;

dann zeigten mir die Graien schließlich den Weg:

'Zuerst musst du zu den Naiaden gehen.

Jene haben eine Tasche, Flügelschuhe und eine Tarnkappe.

In der Tasche kannst du den Kopf von Medusa verbergen, es wird die die Möglichkeit des Fliegens durch die Flügelschuhe, die Tarnkappe macht Menschen unsichtbar, aber du musst sie zurückgeben.

Schau nicht die Medusa an, sondern betrachte dieses Bild in deinem Schild!'

Dann aber sagte ich glücklich:

'Weil ihr mir den Weg gezeigt habt, gebe ich euch euer Auge und euren Zahn wieder.'

Und in der Tat gaben mir die Naiaden alles.

Später suchte ich den Wohnort der Gorgonen auf, als plötzlich viele und wunderbare Steine meine Seele beunruhigt haben:

Sie zeigten Gestalten von Menschen, von Vögeln und von anderen wilden Tieren.

Da wusste ich, dass dort die Gorgonen wohnen.

Weil ich begierig war diese Monster zu finden, näherte ich mich den Steinen.

Ich beobachtete das Schild mit großer Sorgfalt, als plötzlich die Bilder jener Schwestern mich heftig erschreckten.

Ihre Köpfe waren sehr groß, an den Köpfen waren keine Haare sondern Schlangen, Zungen hingen aus ihren Mündern.

 Plötzlich glaubte ich, dass eine Sichel in meiner Hand war.

Ich bewegte meine Hand, die Hand mit der Sichel wurde zum Haupt der Medusa geführt, plötzlich hielt ich den Kopf der Medusa in den Händen, sofort war der Kopf in der Tasche.“


Lektion: 14
 

Auf dem Marktplatz der Stadt Argos hat eine große Menschenmenge den Boten Chrysostumus erwartet, denn sie wussten, dass Herkules bald in ihrer Gegend ist.

Endlich erschien Chrysostumus auf dem Marktplatz.

Einer der Bürger hat gefragt:

„Wir haben gehört, dass Herkules in der Nähe ist.

Weshalb kam er in diese Gegend?“

Chrysotumus sagt:

„Der König Eurystheus hat ihm befohlen die Hydra zu töten.

Dieses hat Herkules getan.“

Ein anderer Bürger hat geschrien:

„Niemand kann die Hydra töten, weil einer von ihren Köpfen unsterblich ist.

Auch kann jene Menschen und wilde Tiere mit ihrem Gifthauch töten.

Daher glauben wir nicht, dass Herkules dieses Werk vollendete.“

Chrystomus: „Hört!

Herkules eilte, nachdem er mit seinem Freund Jolaus angekommen war, sofort zu den Sumpfen.

Denn er wusste, dass dort die Hydra in der großen Höhle lebt. Er ergriff eine Keule, ein Schwert und das Fell des Löwens, er ließ Jolaus bei den Pferden zurück, und lief zur Höhle.

Die Hydra, sobald sie bemerkt hatte, dass ein Mensch da war, verließ die Höhle und schickte Herkules den tödlichen Hauch entgegen.

Aber er war durch das Fell des Löwens vor dem Gift geschützt.

Sofort hat die Keule den ersten Kopf zerbrochen.

Schon griff er den zweiten Kopf an, als er plötzlich bemerkte, dass zwei neue Köpfe aus der Wund wuchsen.“

Jener Bürger sagte:

„Sobald Herkules sie gesehen hatte ist er sicherlich vor Furcht geflüchtet.“

Aber Chrystomus sagt:

„Keineswegs hat sich Herkules vor dem Monster gefürchtet.

Er ist nicht geflüchtet, sondern er nahm einen neuen Plan..

Er hat Jolaus hat gerufen, er ist sofort herbeigelaufen, Herkules sagte:

'Betrachte das Ungeheuer!

Nachdem der erste Kopf von der Keule zerbrochen wurde, wuchsen sofort zwei neue Köpfe.

Deshalb zünde eine Fackel an und führe sie an die Wunden heran!'

Dann zerbrach Herkules einzeln die Köpfe und Jolaus brannte die Wunden aus.

Auf diese Art und Weise töteten Herkules und Jolaus die Hydra.“

Ein anderer Einwohner:

„Aber was ist mit dem unsterblichen Kopf?

Wie wissen wir, dass du uns keine Geschichten erzählt hast?“

Chrystomus sagte:

„Gut, dass du mich erinnert hast.

Glaubt mir, ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, dass Herkules jenen Kopf am weg begraben hat und einen großen Stein darauf legte.

Er wusste, dass das Blut des Monsters tödlich ist;

also hat er den Körper mit seinem Schwert in zwei Teile geteilt und seine Pfeile ins Blut eingetaucht.

Nun sind die Pfeile des Herkules tödlich!“

„Sag uns Chrystomus:

Wo können wir Herkules finden?

Wir wollen ihn dafür danken, weil er uns von jenem wilden Tier befreit hat.
 

Lektion 16:
 
Odysseus:
Ich will lieber auf dieser schönen Insel bleiben!
 
Du jedoch musst nicht nur meine Gefährten, sondern auch die übrigen Menschen, die du in Tiere verwandelt hast, zurück in Menschen verwandeln.
 
Kirke:
Dieses ist dumm, Odysseus!
 
Glaubst du etwa, dass die Menschen, die in Tiere verwandelt wurden, wieder das Leben eines Menschen führen wollen?
 
Betrachte deine Begleiter!
 
Sie lieben das Leben als Tiere.
 
Denn Tiere sind glücklich und sehnen sich nicht nach dem schlechtem Leben der Menschen.
 
Odysseus:
Meine Begleiter sind Menschen!
 
Menschen sind jedoch nur in ihrem Vaterland glücklich.
 
Deshalb wollen meine Begleiter, nachdem sie lange zu Wasser und zu Land umhergeworfen wurden, dass sie ins Vaterland zurückkehren.
 
Kirke:
Und du, Odysseus, der ein energischer Geist ist;
 
 hat bis jetzt ein schlechtes Leben geführt;
 
ich liebe dich und ich will, dass du glücklich bist.
 
Bleib auf dieser Insel!
Glaubst du etwa, dass deine Ehefrau nach so vielen Jahren nun auch dein Vertrauen bewahrt?
 
Odysseus:
Schweig über das traurige Schicksal meiner Ehefrau, die mich schon lange erwartet und mich endlich sehen will.
 
Gib mir meine Begleiter zurück!
 
Kirke:
Es zu vollenden ist nicht schwer!
 
Falls du willst, frag sie, überzeug sie!
 
He du, komm und antworte Odysseus, deinen treuen Freund.
 
Odysseus:
Können die Tiere etwa die menschliche Stimme wiedergeben?
 
Gefährte:
Sei gegrüßt Odysseus.
 
Warum schweigst du?
 
Willst du etwa nicht mit mir sprechen?
 
Odysseus:
Ich will schon.
 
Sei gegrüßt, mein Freund.
 
Seid gegrüßt auch ihr; meine übrigen Freunde.
 
Wie schlecht seid ihr?
 
Ich bedaure, dass euch so unrecht getan wurde.
 
Aber falls ihr nur wollt, Kirke ist bereit euch aus Tieren wieder zu Menschen zurück verwandeln.
 
Gefährte:
Hör Odysseus:
 
Nachdem wir mit dir über das riesige Meer zu dieser Insel getrieben wurden, hat uns Kirke aus unglaublicher Freundlichkeit zum Essen eingeladen.
 
Sie hat uns in Schweine verwandelt.
 
Warum auch nicht?
 
Wir müssen uns um keine Sache kümmern.
 
Verstehe, dass das Leben als Tier nicht schlecht, sondern glücklich ist.
 
Und wir wollen nicht in unglückliche Menschen verwandelt werden und wollten es nicht.
 
Odysseus:
Wie dumm ihr seid!
 
Es ist Aufgabe eines Mannes sich tapfer im Kampf zu zeigen, im Handeln klug.
 
Gefährte:
Lob nicht die Tapferkeit eines Menschen, Odysseus.
 
Ein Tier, falls es mit Tieren kämpft, entbehrt den ganzen Schmerz.
 
Jedoch dein Trojas, schöne Stadt, wurde mit Schmerz zerstört, Menschen sind mit schlechtem großem Schaden versehen worden.
 
Schmerz ist die Sache, die Menschen feige macht.
 
Kirke:
Verstehst du nun endlich, Odysseus, dass sie Leben als Tiere, nicht zu einem klugen und tapferen Menschen machen wollen?
 
Odysseus:
Ich verstehe schon, dass meine Worte sie nicht überzeugen können.
 
Nun ist ein Mann nötig!

Lektion 17:
 
Die Griechen hatten den größten Teil von der Stadt Troja zerstört.
 
Viele Trojaner sind getötet worden, viele Gebäude waren schon zerstört worden, überall sah man Flammen und Ruinen.
 
Nur die Burg des Priamus, welche mit festen Mauern gegen Angriffe der Feinde befestigt war, war noch nicht erobert worden.
 
Aeneas leistete bis jetzt beim Tempel der Minerva den Feinden Wiederstand.
 
Dann lief er, vom König zur Hilfe gerufen, sofort zur Burg, welche er durch eine Geheimtür betrat.
 
Mit wenigen tapferen Begleitern stellte sich Aeneas oben auf den Dächern auf und wehrte die Feinde von der Burg ab.
 
Aber diese machten mit dem bestürmen kein Ende, obwohl sie mit Geschossen überschüttet wurden.
 
Schließlich wurde der Zugang zur Burg geöffnet, die Griechen drangen in die Burg ein, die ersten Trojaner wurden schon getötet.
 
Die übrigen flohen aus Furcht vor den Feinden.
 
Die Mutter Venus erschien plötzlich dem Aeneas, der auf den Dächern der Burg zurückgelassen war.
 
Sie nahm die rechte Hand ihres Sohnes und sagte:
 
„Mein Sohn, bis jetzt lebt dein Vater Anchises, deine Ehefrau und dein Junge Ascanius leben auch noch.
 
Weder die Deinen noch Dir ist das Schicksal zu sterben.
 
Mache schließlich mit der Mühe ein Ende und suche dein Heil in der Flucht!“
 
Durch diese Worte seiner Mutter verlies der fromme Aeneas die Burg und eilte unter Feinden und Flammen zurück zu seinem Haus.
 
Die Geschosse gaben Platz und die Flammen wichen zurück, denn die Göttin führte ihren Sohn.
 
Aber der Vater Anchises kämpft gegen die Feinde und weigert sich Troja zu verlassen.
 
Durch diese neue Angst verlässt Aeneas mit seinen Leuten den Weg.
 
Durch die äußersten Gebiete der Stadt irrten sie herum.
 
Während sie durch Ruinen und Flammen das Meer aufsuchten, ging die Ehefrau Creusa verloren, welche entweder vom Weg abgekommen war oder vom langen Weg ermüdet sich hingesetzt hatte.
 
Endlich kam Aeneas mit seinem Vater und seinem Sohn zum Wohnsitz der Cereris, alle dankten den Göttern.
 
Während sie an diesem Ort blieben, kam eine sehr große Anzahl an Gefährten: Männer, Kinder und Mütter, die aus Troja geflohen waren.
 
Aeneas und seine Begleiter erwarteten den neuen Tag;
 

Lektion 18:

Aeneas und seine Begleiter, welche von den Gefahren des Meeres befreit waren, stiegen von dem Schiffen ab.

Die Gefährten betrachteten fröhlich das schöne Land, die dichten Wälder und die beliebten Flüsse, der fromme Aeneas aber suchte unverzüglich den Tempel des Apollo auf.

Dort opferte er dem Gott für seine Rettung und die seiner Leute.

Vor dem Tempel ist eine gewaltige Höhle von Sybille aus Cumae in den Felsen geschnitten.

Dorthin ging Aeneas nach dem opfern, denn er wollte Sybille persönlich um Antworten über die Zukunft bitten.

Hundert Eingänge führen in die Höhle, von wo hundert Stimmen  vorstürzen, die Antworten der Sybille

Aeneas war kaum an die Schwelle der Höhle herangekommen, als er die große, grässliche Stimme der Sybille hörte.

Erschrocken blieb er stehen und sagte:

„Du heilige Wahrsagerin, die alles zukünftige weißt, sag mir:

Wann wird den Trojanern Ruhe vor den Mühen gegeben?

Wo werden die Trojaner neue Wohnsitze haben?

Wo werden sie ihre Häuser, Tempel und Großstädte bauen?

Wessen Hilfe werden wir im unbekannten land erflehen?

Von wem werden wir aufgenommen werden?

Wem wird es gefallen uns zu helfen?

Einst werde ich Apollo aus massiven Marmor einen Tempel erbauen und dir persönlich einen heiligen Ort in unserem neuen Wohnsitz errichten.

An diesem Ort werde ich selbst alle von dir gesammelten Orakel niederlegen“

Schon standen hundert riesige Tore offen, die Antworten der Hellseherin persönlich wurden gehört:

„Der der so große Gefahren überwunden hast, sei gegrüßt, Sohn der Venus!

Hör, denn ich werde dir von der Zukunft singen:

Die Trojaner werden bald nach Latinum kommen, jenes Land wird sie aufnehmen.

Aber sie werden nicht willkommen sein.

Ich sehe Kriege, schreckliche Kriege, die sie mit den Völkern Haliens führen werden.

Ein neuer Achilles ist schon in Latinum geboren worden, welcher selbst der Sohn einer Göttin ist.

Dieser wird euch lange von Latinum fernhalten und ihm wird Iuna, die feindliche Göttin der Trojaner, fehlen.

Ich sehe voraus, dass ihr die Hilfe der Völker und Städte der Italiener vergeblich erflehen werdet.

Vergeblich werdet ihr mit den Feinden selbst über den Feind verhandeln.

Dies alles wird dich nicht hindern das was dir auch das Schicksal vorher gesagt wurde:

Du wirst in allem Unglück nicht ausweichen, aber den Feinden entgegen gehen.

Du wirst ein Beispiel sein von Tapferkeit.

Ich weiß, dass ihr Trojaner schließlich die Feinde überwinden werdet und neue Wohnsitze in Latinum machen werdet.“

Mit diesen Worten öffnete den Trojanern ihre Zukunft.

Aeneas antwortet in neuer Hoffnung geführt:

„Alles, was du über zukünftige Strapazen gesungen hast, ist für mich nicht unerwartet.

Alles habe ich schon gedacht.

Trotzdem hoffe ich, dass die Götter uns von den Gefahren befreien werden.

Ich weiß, dass die Götter uns von den Gefahren befreien werden.

Ich weiß, dass die Trojaner später nicht nur Herren von Italien, sondern sogar von der ganzen Welt sein werden.

Lektion: 19
 
Viele Jahre später kamen Romulus und Remus zur Stadt Alba Longa und haben ihren Großvater Numitor wieder in die Königsherrschaft eingesetzt.
 
Dort kehrten sie in die Gegend, wo sie ausgesetzt und ernährt worden, zurück.
 
Dort erfasste sie die Begierde, eine neue Stadt zu gründen und eine neue Herrschaft einzurichten.
 
Nach dem Nachdenken über diese Sache, schien es ihnen nicht gut, dass zwei Könige in einer Stadt herrschen.
 
Deshalb beschlossen die Brüder, dass sie die Antwort der Götter suchen würden.
 
Am nächsten Tag beobachtete der eine vom Palatin und der Andere vom Aventino aus den Himmel.
 
Als Remus sah, dass sechs Geier sich näherten, hob er die Hand zum Himmel.
 
Dieses Vogelzeichen ließ Remus glauben, dass Jupiter ihm die Königsherrschaft anvertraut hatte und schickte sofort einen Boten zu seinem Bruder.
 
Romulus hörte vom Boten, welcher zum Berg Palatin herankam, dass dem Bruder sechs Geier erschienen waren.
 
Trotzdem sagt Romulus, der über diese Angelegenheit sehr traurig war, den Begleitern:
 
„Verliert nicht den Mut!
 
Denn ich glaube nicht, dass die Götter uns verlassen.
 
Es ist für uns nötig, dass die Götter angefleht werden!“
 
Kaum hatte Romulus diese Wörter gesagt, als plötzlich zwölf Geier heran flogen.
 
Romulus überkam große Freude und sagte:
 
„Melde meinem Bruder, dass mir, der die Götter angefleht hat, zwölf Geier erschienen, es steht fest, dass dieses Vorzeichen mir die Herrschaft übergeben hat.
 
Die neue Stadt wird auf dem Palatin gegründet.
 
Der Bote kehrte zum Aventin zurück.
 
Remus, der von bewegte, schrie:
 
„Sicherlich enteuschen die Götter mich nicht, welche mir zuerst die Vögel gezeigt haben.
Also schulden sie mir die Königsherrschaft!“
 
Er, welcher dies sagte stürzte los und eilte zu Remulus, er fand ihn und die Gefährten, die schon die mauern der neuen Stadt bauten.
 
Der Bruder, welchen diese neue Handlung Verwirrung brachte, tadelte:
 
„He du, Schurke, was machst du?“---
 
„Wir bauen die Mauern der neuen Stadt, wie du siehst.“---
 
„Dies nennst du Mauer, über was ich mit Leichtigkeit rüber springen kann?“---
 
„Aus Kleinen, wachsen oft große Dinge.
 
Du aber, wenn du Frieden willst, hilf mir.
 
So wirst du Bruder und Begleiter.
 
Aber wenn du über die Mauern springst wirst du dich als Feind zeigen.“
 
Bei diesen Worten verspottete Remulus seinen Bruder und sprang lachend über die Mauern.
 
Sofort wurde er von seinem Bruder erschlagen. So wurde das Imperium Romulus gegeben;
 
die gegründete Stadt Rom wurde nach dem Namen des Gründers benannt.


Lektion: 20
 
Um Mitternacht entsteht ein sehr großer Aufruhr im Vestatempel.
 
Mit größter Schnelligkeit verbreitet sich diese neue Sache durch die ganze Stadt:
 
Das ewige Feuer der Vesta ist erloschen!
 
Der Oberpriester erkennt, dass dies der Untergang der ganzen Stadt sei wird, er steht sofort von seinem Bett auf und eilt zum Tempel der Vesta.
 
Eine große Menschenmenge, welche vom lauten Geschrei aufgeweckt wurde folgt jenem:
 
Sie wollen die Sache sehen, denn auch sie weinen, da sie glauben, dass der Priester dieses Vergehen sofort mit dem Tod bestrafen würde.
 
Der oberste Priester stellt sich vor der Tür des Tempels auf --- denn es ist für Männer nicht erlaubt, in der Nacht in den Tempel hineinzugehen --- und er erwartet die jungfräuliche Oberpriesterin, diese kam sofort und wechselte einige Wörter mit dem Oberpriester.
 
Sie rief die Jungfrau Aemilia, der sie die Aufsicht des ewigen Feuers in dieser Nacht erteilt hatte.
 
Aemilia kam und hielt in Rechten Schöpfgefäße fest, obwohl sie vor Tränen beinahe nicht sprechen konnte, erzählte sie dem obersten Priester die ganze Sache:
 
Mein Name ist Aemilia.
 
Ich übe schon beinahe 30 Jahre das Amt der jungen Mädchen der Vestalin für das Wohlergehen der Bürgerschaft aus.
 
Immer habe ich die Vorschriften beachtet, welche den jungen Frauen der Vesta gegeben worden war:
 
Ich habe nie einen Mann berührt, immer lag mir das Wohlergehen des Staates am Herzen.
 
In der Letzten Nacht wurde mir die Aufsicht des Feuers übergeben.
 
„Ich habe befohlen, dass Aurelia, welche ich in der Lehre der jungfräulichen Vestalin ausbilde, das Feuer mit Sorgfalt zu beobachten.
 
Nun verstehe ich, das dies ein Fehler war; als ich zum Herd zurückkehrte, sah ich, dass Aemilia schlief und das Feuer erloschen war.“
 
Obwohl diese Worte den obersten Priester sehr bewegten, urteilt er trotzdem:
 
„Du hast schwere Schuld. Du wirst deine Fehler büßen, folge mir!“
 
Aemilia, welche an Rettung zweifelt, geht zum Heiligtum heran und betet:
„Vesta, Wächterin der Stadt Rom, falls ich mein amt immer ausgeübt habe, hilf mir!
 
Lasse nicht zu, dass ich mit dem Tod bestraft werde!
 
Wenn ich aber nicht die Pflichten der Vesta getan habe, bin ich zum Tod bereit!“
 
An diesem Ort, riss sie sich ein Teil ihres Kleides ab und warf es in den Herd.
 
Sobald die Menschen dieses sahen, bewegten sich alle Augen zum Herd:
 
Dort leuchteten die Flammen wieder auf.
 
Dieses glückliche Vorzeichen, erfreute jeden, der dort war, denn die Göttin zeigte, das Aemilia von aller Schuld frei war.
 
Diese fröhliche Seele dankte der Göttin.


Lektion: 21
 
„Arrunus und Titus haben das Orakel über den zukünftigen König gefragt.
 
Ich glaube, dass die Antwort, die sie empfingen, doppeldeutig ist, denn gewöhnlich sind die Orakelsprüche der Pythia doppeldeutig.
 
Dieses scheint den Brüdern unbekannt zu sein.
 
Was soll ich also machen?
 
Soll ich ihnen die Angelegenheiten erklären oder nichts sagen und für mein eigenes wohl und das des Staates sorgen?
 
Nichts soll erklärt werden
 
Es ist nötig, dass ich für das Wohl des Staates sorge!
 
Denn es steht fest, dass jener Vater grausam und hochmutig ist!
 
Wie viele Bürger, obwohl sie kein Unrecht begannen hatten, hat er zum Tode verurteilt, wie viele gegen das Recht aus Rom vertrieben!
 
Er hat den römischen Männern harte Arbeit aufgelegt:
 
Wie Sklaven wurde ihnen befohlen den Tempel der Götter per Hand zu bauen, die große Kloake unter der Erde zu bauen!
 
Also soll jener ungerechte König verbannt werden!
 
Hoffentlich werd ich jenen Tag erleben, an dem die Römer von jenem Tyrann befreit werden und ein freies Leben ohne Unrecht führen können.
 
Aber wer wird dem Volk Freiheit und Gerechtigkeit zurückgeben?
 
Etwa die Söhne des Königs?
 
Sicherlich wird jeder von ihnen, als König nicht weniger als ihr Vater das Volk und den Adel quälen.
 
Was soll ich also tun?
 
Soll ich selbst den König verbannen und die Freiheit des römischen Volkes errichten?
 
Oder soll ich mit den anderen Männern ein Plan über die wichtigsten Sachen aushecken?
 
Die römische Sache wuchs durch das wagemutige Handeln.
 
Deshalb ist es notwendig, dass ich handele!
 
Aber wie erreiche ich diese Sache?
 
Ich glaube, dass das Orakel die gemeinsame Mutter die Erde meint.
 
Zuerst muss ich mich quasi stolpernd auf den Boden fallen lassen und den Erde küssen.
 
So glaube ich, dass mir die Macht in Rom übergeben wird.
 
Hoffentlich vermuten die Brüder nicht den wahren Grund des Fallens!
 
Dann wird es nötig sein, dass ich den König vertreibe und das Bürgerrecht verändere:
 
Der Staat soll eine Sache des Volkes sein!
 
In Rom soll eine Volksversammlung eingerichtet werden und jährlich zwei Konsule und Beamte gewählt werden.
 
Die Konsule sollen als Kollegen die öffentlichen Dinge verwalten, sie sollen dem Volk und dem Staat Rechenschaft ablegen.
 
Schließlich werden in einem freien Staat, Menschen, die ohne Angst dem Gesetz gehorchen, frei leben.
 
Hoffentlich wird die Sache ein gutes Ende haben!“
 
Diese dachte Brutus, dann sagte er zu seine Gefährten: „He, Arrunus und Titus, ich hoffe, dass ihr zum Aufbrechen bereit seit.
 
Lasst uns nach Delphi weggehen, unser Schiff suchen und nach Rom zurückkehren!“
 
Mit diesen Worten brach er auf, viel hin und bewegte seine Mund zur Erde.
 
Arrnus und Titus verspotteten ihn:
 
„Eile mit Weile!
 
Bist du etwa verwundet worden?
 
Erhebe dich von der Erde!
 
Wir wollen dich gesund nach Rom führen und die Mutter küssen.“



Lektion: 23
 
Tr.: Hier werde ich mich verbergen und von hier aus beobachten. Ich mache mir heute ein
       Spiel mit dem Herrn.
Th.: Ich bin dir Neptun, sehr dankbar, weil du mich lebendig vom Meer geschickt hast. Gut
       ist, dass du weißt: Niemals werde ich wieder ein Fuß in ein Gewässer setzen. Aber nun,
       glaube mir, niemand ist glücklicher als ich.
Tr.: Beim Pollux, Neptun, du machst einen Fehler: Gin so eine gute Gelegenheit nicht auf.
       Es zeigt sich, dass niemand unglücklicher ist als ich! Denn der Her wird sein Haus nicht
       finden, wie er es zurückgelassen hat.
Th.: Vor drei Jahren bin ich nach Ägypten aufgebrochen und nun endlich komme ich nach
       Hause. Ich glaube: Niemand ist für seine Familienmitglieder günstiger nach Hause
       zurückgekehrt. Ich glaube, dass ich den Reichtum aller Händler übertroffen habe!
Tr.: Der Herr ist nicht so erwünscht, wie er hofft. Oh ich unglücklichster aller Sklaven!
       Aber siehe: Nun geht er zum Haus hin.
Th.: Aber ist niemand hier? Warum ist die Tür mitten am Tag geschlossen? Du jedenfalls
       bist mein Sklave Tranio.
Tr.: Oh Theopropides, Herr, seid gegrüßt. Ich freue mich, dass du wohlbehalten angekommen                 
       bist.
Th.: Wer seid ihr? Bist du verrückt?
Tr.: Weshalb?
Th.: Du, Sklave, gehst draußen spazieren. Wo sind die übrigen? Es scheint mir, als sei
        niemand im Haus; denn niemand öffnet die Tür, niemand antwortet. Beinahe musste ich
        durch das Klopfen die Tür zerbrechen.
Tr.: Hast du dieses Haus etwa berührt?
Th.: Sicherlich habe ich es berührt! Ich sagte ich stieß gegen die Tür!
Tr.: Um Himmels Willen!
Th.: Was ist los?
Tr.: Du hast eine gottlose Tat begangen – dieser Fehler ist sehr schwerwiegender, als du
       denken kannst!
Th.: Was?
Tr.: Weiche vom Gebäude zurück! Ich ermahne dich zu fliehen und niemals zum Haus
       zurückzukehren.
Th.: Lasst es uns so machen, denn ich habe erfahren, dass dir niemand in Treue gleich ist.
       Aber sag mir: Was ist geschehen?
Tr.: Das grässlichste aller Verbrechen.
Th.: Was ist passiert? Ich verstehe das nicht.
Tr.: Vor 60 Jahren, tötete der Gastgeber den Gast – jener, wie ich vermute, der dir auch das
       Haus verkaufte. Meine Meinung ist, dass dieses Verbrechen so grässlich wie nichts ist.
Th.: Warum vermutest du, dass das Unheil so ereignet hat?
Tr.: Jener Toter ist im Schlaf zu deinem Sohn gekommen.
Th.: Im Schlaf?
Tr.: Selbstverständlich im Schlaf. Ich will sterben, wenn ich nicht die Wahrheit sage! Aber
       höre, was der Tote im Schlaf sagte: „Ich bin der Gast. Hier wohne ich, weil ich ein Grab
       brauche. Ich bin schamlos betrogen worden. Denn der äußerst schlechte Gastgeber hat
       mich getötet. Er hat mein Geld gestohlen, er hat mich unter diesem Haus verscharrt. Nun
       ziehe hier aus! Dieses Haus ist sehr verflucht!“ Hörst du etwa nicht das Geschrei im
       Haus?
Th.: Was, beim Herkules, geht hier vor?
Tr.: Die Monster, die schrecklicher sind als alle Monster, irren in diesem Haus herum…
Th.: Ich habe keinen Tropfen Blut mehr. Die Toten holen mich lebendig zum Acheron.


Lektion: 24
 
C.:
Ich wünsche, Medea, dass du diese Stadt und ihren Boden verlässt.
 
Nehme die beiden Kinder mit dir und zögere nicht.
 
Ich persönlich befehle dir wegzugehen und ich wird an diesem Ort bleiben, damit ich mit meinen eigenen Augen sehe, dass du die Stadt verlässt.
 
M.:
O ich unglückliche!
 
Der schrecklich Tyrann Kreon verbannt mich grausam, er zwingt mich arm zugrunde zu gehen.
 
Was soll ich machen, eine Ausländerin ohne Aussicht auf Glück?
 
Soll ich den König um Sanftmut anflehen?
 
Los, jenen selbst werde ich fragen. –
 
Weshalb verbannst du mich aus dieser Stadt, o Kreon?
 
Hast du mich bis jetzt etwa nicht geliebt, wie eine Tochter und mich und meine Kinder unterstützt?
 
C.:
Ich fürchte mich, dieses frei zu sagen – ich fürchte mich heftig, dass du meine Tochter mit Urecht versiehst.
 
Denn du bist mit so großem Schmerz versehen worden, dass du eher zu rasen als zu denken   und weise zu handeln scheinst.
 
Du handelst wütender, als dass ich dir trauen kann.
 
Hast du nicht etwa deinem Bruder auch eine Falle gestellt, Weil jener euch aus Kolchis verfolgte, als du flohst?
 
Hast du nicht etwa vielen anderen Schaden zugefügt, indem du dein magisches Kraut an ihnen ausprobiert hast.
 
Und nun, weil du glaubst dir sei Unrecht geschehen, sowohl ich als und meine Tochter, als auch ihr neuer Ehemann schleuderten ernste Drohungen nach dir, wie ich hörte.
 
Deshalb, du keine neuen Fallen aufbaust, habe ich beschlossen dich in Verbannung zu schicken.
 
Denn nun ist es besser, dir verhasst zu sein, als an dir später ganz unglücklich Schanden zu erleiden.
 
M.:
Ah, schon oft hat es geschadet weise zu sein!
 
Denn meine Weisheit ist einigen verhasst, vielen zur last, die meisten sich vor ihr.
 
Aber du, o Kreon, fürchte mich nicht!
 
Denn ich bin nicht so beschaffen, als dass ich gegen den König handele.
 
Was hast du Schlechtes gemacht?
 
Du hast deine Tochter richtigerweise durch eine ehe verbunden.
 
Und ich, obwohl ich den Ehemann hasse, bin ich dennoch nicht gekommen in Neid zu dirund deiner Tochter.
 
Verbinde sie in einer Ehe und lebt glücklich.
 
Aber lass mich in dieser Stadt in Ruhe leben.
 
Obwohl ich mit schwerem Unrecht versehen worden bin, werde ich trotzdem schweigen, deinem befehl unterworfen.
 
C.:
Obwohl du dich ruhig und bescheiden gibst, fürchte ich dennoch, dass du eine List gegen uns planst.
 
Also gehe möglichst schnell von hier weg! Spare deine Worte!
 
Das ist mein Entschluss!
 
Du wirst mit keiner List erreichen, dass du diese Stadt nicht verlässt.
 
M.:
Ich werde weggehen, aber ich bitte und beschwöre dich nur um so viel, erlaube mir einen einzigen Tag zu bleiben
 
Ich fordere einen einzigen Tag, um ich über den Weg nachzudenken und den Kindern die Sache zu erklären.
 
C.:
Natürlich ich bin keim Tyrann, sondern nur ein Mensch.
 
An diesem einen Tag wirst du kein Übel machen können.
 
Bleibe nicht länger!
 
Denn sonst wird der Tod dir und deinen Kindern sicher sein.


Lektion: 25
 
Sokrates:     Sei gegrüßt, Chaeropho. Mögest du immer gesund und glücklich sein. Was
                    machst du? Bist du krank gewesen? Denn ich habe dich zehn Tage lang
                    ununterbrochen weder hier im Forum noch in der Stadt gesehen.
Chaeropho: Mögen die Götter dich lieben, Socrates. Ich bin gesund. Ich bin nach Delphi
                    gereist, um jenen berühmten Gott von Delphi nach deiner Weisheit, von
                    allen gepriesen, zu befragen. Denn ich gestehe, dass ich sehr verwirrt bin,
                    weil die übrigen behaupten, dass du von allen Menschen der klügste seiest,
                    während du persönlich hingegen leugnest überhaupt klug zu sein. Ich aber
                    glaubte immer, dass du mit einer göttlichen Weisheit ausgestattet bist.
Sokrates:      Du hochverwegener Mensch! Wegen dieser Angelegenheit hast du den Gott
                     Von Delphi befragt. Welche Antwort wurde dir von der Pythia gegeben?
                     Sicherlich hat sie dich getadelt, indem sie sagte, dass ich völlig ohne Weisheit
                     sei.
Chaeropho:  Im Gegenteil, die Pythia hat mir gesungen, dass du der klügste seiest.
Sokrates:      Wirklich? Was sagte der Gott, was bezeichnete er? In der Tat lügt er nicht,
                     denn das ist ihm nicht erlaubt. Trotzdem bin ich mir bewusst, dass ich keine
                     Weisheit habe. Deshalb lass uns also zu jenem einen Menschen herangehen,
                     welcher weiser als ich zu sein scheint, damit wir diesem Orakel da dieses
                     vorwerfen können: „ Jener jedenfalls ist klüger als ich, du sagst nicht immer die
                     Wahrheit!“
Chaeropho: So lass es uns machen!
Sokrates:      Zu Welchem Mann wollen wir gehen?
Chaeropho: Siehst du jenen Lamachus, welcher dort bei den Bürgern spricht? Die Schar der
                     Zuhörer ist zahlreich; viele kamen zusammen, um Lamachus zuzuhören.
Sokrates:      Also wollen wir jenen berühmten Mann und Politik bitten, dass Orakel auf die
                     Probe zu stellen! --- Mögest du immer gesund und glücklich sein, Lamachus.
                     Über welche Sachen hast du geredet mit den hier stehenden Bürgern?
Lamachus:    Ich habe über den Krieg diskutiert, welcher mit den Spartanern geführt wird.
                     Denn als ich heute früh auf das Forum kam, regte mich eine Stimme an, dass
                     dieser Krieg ungerecht sei, sodass ich sofort eine Rede vor diesen Bürgern hielt.
Sokrates:      Bist anderer Meinung als jene, Lamachus? Sag mir: Was für einen Krieg hältst
                     du für gerecht?
Lamachus:    Ich meine, dass jeder Krieg gerecht ist, welcher gegen einen bösen Feind
                     geführt wird.
Sokrates:      Also sagst du, dass ein Krieg, der gegen einen guten Feind geführt wird
                     ungerecht sei.
Lamachus     So ist es.
Sokrates:      Was meinst du? Sind die Spartaner unehrenhaft?
Lamachus:    Sie sind es.
Sokrates:      Sind deiner Meinung nach alle Spartaner unehrenhaft, oder gibt es auch
                     ehrenhafte?
Lamachus:    Es gibt auch ehrenhafte.
Sokrates:      Wie nennst du aber einen Krieg, welcher gegen die Spartaner geführt wird,
                     die sich als ehrenhaft erweisen?
Lamachus:    Du hast mich mit deiner Art des Fragens so durcheinander gebracht, dass
                     ich dir nichts sicheres sagen kann. Lab wohl.
Sokrates:    Jener jedenfalls, o Chaeropho, obwohl er nichts weiß, glaubt, dass er etwas weiß,
                   ich aber weiß, dass ich nichts weiß.


Lektion: 26
 
Plato grüßt Dionysos.
 
Ich habe deinen Brief empfangen, in dem du mich aufforderst, indem du mich dazu drängst, wieder nach Syrakus zu segeln.
 
Du wünscht, dass ich dir bei der Leitung des Staates helfe.
 
Mit großem Vergnügen habe ich dieses gelesen und werde dir möglichst kurz antworten:
 
Du wirst mich als Gefährte und Begleiter deiner Handlungen, deiner Meinungen, deiner Absichten haben, wenn du nur mir in diesem zustimmst:
 
Die Einwohner von Syrakus müssen frei sein und wir werden die besten Gesetze nutzen.
 
Ich werde für dich ein fester du treuer Freund sein, wenn du nur dafür sorgst und es hinbekommst, dass nicht irgendjemand uns beneidet oder uns eine Falle stellt.
 
Denn meiner Meinung nach müssen diejenigen, welche einen Staat gut führen wollen, Philosophen sein und Philosophen müssen den Staat leiten.
 
Denn keiner könnte wohl im Staat glücklicher sein, wenn nicht alle – sowohl Bürger als auch diejenigen, die den Staat regieren – beständig ein ehrenvolles und gerechtes leben führen.
 
Wenn dein ganzes Leben also der Philosophie gewidmet sein wird, wirst du den Staat gut leiten.
 
Wenn du irgendwelche Freunde Hinzuziehen wirst, um dich zu unterstützen, siehe zu, dass jene in der Art von Tugend herausragen; auf diese Weise werden sich die Dinge glücklich entwickeln.
 
Irgendjemand könnte sagen, dass dein Alter für dich ein Hindernis sei klug zu handeln.
 
Deshalb werde ich mich bemühen, dir und deinen Freunden zu helfen, wenn ich nur hinreichend erfahren habe, dass du nicht aufhörst deine Begierden zu beherrschen.
 
Zuerst müsst ihr dem ganzen Staat gerecht Gesetze geben.
 
Hört nicht auf, die höchste Tugend anzuwenden, bedient euch der besten Sitten beim Herrschen, gehorcht den Gesetzen mehr als den Gelüsten.
 
Zweitens sollen passende Männer Als Wächter des Staates ausgewählt werden (denn so möchte ich sie nennen)
 
Diese müssen nicht nur mit der größten Tugend ausgestattet sein, sondern auch in den Waffen geschult sein.
 
Sie sollen dafür sorgen, dass nicht irgendein Bürger etwas gegen die Gesetze macht und das kein Feind straflos den Staat angreift.
 
Die Wächter des Staates und ebenso die Philosophen, welche den Staat regieren, sollen kein Geld haben, damit sie nicht korrumpiert werden.
 
Denn alles, was zum Leben notwendig ist, wird ihnen von Händlern, Handwerkern und Bauern zur Verfügung gestellt werden.
 
Schließlich soll jener dritte Stand von Kaufleuten, Handwerkern und Bauern, deren Leben irgendwelchen Begierden ergeben ist, in einem solchen Staat die zum Leben notwendigen Dinge bereitstellen.
 
Einen Teil von diesen Dingen sollen sie den Leitern des Staates geben, einen anderen Teil den Stadtwächtern.
 
Wenn du den Staat auf diese Weise eingerichtet hast, dass niemand die Geschäfte eines anderen, sondern nur seine eigenen erledigt, sollten alle Menschen im Staat vor jedem Unheil gerettet sein;
 
sie dürften glücklicher leben als es irgendjemand glaubhaft ist.
 
Lebe wohl.


Lektion: 27
 
Epikur:
 
Schau dir diese schöne Statue der Minerva an, welche von einem gewissen griechischen Künstler geformt wurde!
 
Sie zeigt einen menschlichen Anblick, mit einem richtigen und friedlichen Gesicht.
 
Das Wesen – so wie es Epikur uns lehrte – haben wir alle dieselbe Vorstellung von Göttern, selbstverständlich ist sie menschlich.
 
Denn welche andere Gestalt begegnete jemals entweder irgendeinen Wachen oder Schlafenden?
 
Eben dieser Grund macht deutlich:
 
Die Schönheit der Menschen überragt das Aussehen aller Tiere.
 
Deswegen ist es notwendig, dass auch Götter menschlichen Aussehen haben.
 
Derselbe Epikur lehrte, dass Götter weder selbst irgendwelche Aufgaben haben noch zeigen sie irgendwelche Menschen, aber die höchste Ruhe ist, ein ewiges und glückliches [reiches] Leben zu führen.
 
Wenn doch alle Menschen begriffen, dass sie ausgezeichnete Natur der Götter nicht durch menschlichen Angelegenheit durcheinander gebracht wird.
 
Vergeblich flehen sie die Götter in ihren Gebeten an.
 
Niemals haben die Götter den Menschen geholfen oder sie zugrundegerichtet.
 
Wenn die Welt den Göttern am Herzen läge, dann ließen nicht zu, dass ihre Tempel durch Blitze oder Erdbeben zerstört werden noch, dass fromme Menschen unter Krankheit, Armut, oder anderen Unglücksfällen leiden.
 
Also wurde die Welt nicht von Göttern erschaffen, sie wird auch nicht von Göttern beherrscht.
 
Der Zufall hat das Weltall aus einer unendlich großen Zahl von Atomen gebildet.
 
Wenn die Menschen dieses erkennen würden, würden sie dasselbe angenehme Leben führen wie die Götter.
 
Wenn das so wäre, würden sie den Göttern gleich und ähnlich von aller Sorge und Angst befreit allein das Vergnügen genießen.
 
 
Stoiker:
 
O wenn du geschwiegen hättest, währst du ein Philosoph gewesen.
 
Diese Epikureer dort spinnen.
 
Wenn doch Epikur in seinem Garten geblieben wäre und nicht die Menschen gelehrt hätte!
 
Ich stimme überhaupt nicht mit dieser falschen Lehre ein.
 
Wenn das Weltall nicht von den Göttern erschaffen worden wäre, wenn nicht von Anfang die Götter die Welt mit Vernunft regiert hätten, dann wäre das Lebend der Menschen und anderer Lebewesen zugrunde gegangen.
 
Siehe die Welt, siehe die Sonne, den Mond, die Sterne:

Deren Ordnung und Stand kann keine menschliche Kunstfertigkeit, keine menschliche Hand erreichen durch Nachahmung.
 
Nicht durch Zufall, wie die Epikureer glauben, nicht durch irgendeine blind Notwendigkeit, sondern durch irgendeine göttliche Vernunft und einen göttlichen Geist, wird alles regiert.
 
Wozu sollte ich noch andere Dinge der gleichen Art erwähnen!
 
Es steht fest, dass die Klugheit und der Verstand den Menschen von Göttern übergeben wurde.
 
Wenn wir über Entschlusskraft, Vernunft und Klugheit verfügen, dann ist es notwendig, dass die Götter über die selben verfügen wie die Menschen, nur hervorragender; nicht allein dieses zu besitzen, sondern sich derselben zu bedienen, indem bedeutendsten und besten Angelegenheiten:
 
es ist notwendig, dass die Welt nach einem Plan der Götter oder durch die Vorsehung gelenkt wird.
 
Wenn doch alle Menschen in dieser Angelegenheit einer Meinung wären!
 
Wenn doch die Menschen durch die Verehrung der Götter gemäß ihrer Natur lebten und auf diese Art und Weise erreichen könnten, dass die Sterblichen, von Sorgen befreit, gleichsam ein leben der Unsterblichen führten.


Lektion: 28
 
Athansius grüßt seinen Freund Theodosio.
 
Ach!
 
Hypatia, die klügste Frau ist Tod.
 
Du findest weder einen klügeren Mann, noch einen besseren Lehrer.
 
Möge es mir doch erlaubt sein nur wenige Worte über ihr leben und ihren Charakter zu schreiben.
 
Hypatia wurde in einer gewissen reichen Familie geboren, sie war die berühmteste aller Frauen unserer Zeit.
 
Ihr Vater welcher Theon hieß, leitet die sehr berühmte, alte Schule in Alexandria, welche eine bedeutende und alte Bibliothek besitzt.
 
Theon glaubt, dass seine Tochter mit einer bedeutenden Begabung ausgestattet und er lehrte Hypatia in Philosophie und Mathematik.
 
Die Tochter, obwohl sie noch sehr jung war, überragte sowohl den Vater, als auch die meisten Lehrer in Sachen Charakter.
 
Wegen des Lernens, suchte sie Athen und einige Bürgerschaften Italiens auf.
 
Wenig später kehrte sie zurück, um in der Schule ihres Vaters Philosophie und Mathematik zu lehren.
 
Die Schüler liebten ihre Lehrerin, weil verständlich sie von den schwierigsten Angelegenheiten sprach.
 
Sehr viele erfahrene Männer, in Sachen Mathematik und Philosophie von der ganzen Erde, diskutierten mit Hypatia über unsichere Angelegenheiten.
 
Auch ich, wenn ich irgendeinen Rat benötigte, war es gewohnt ihr einen Brief zu schicken, damit ich von jener belehrt wurde.
 
Hypatia schrieb mehrere Bücher über Mathematik, in denen sie den Lauf der Sterne und die Berechnung geometrischer Figuren erklärte.
 
Oft hielt sie auf dem Marktplatz sehr gute Reden, über Werke alter, griechischer Philosophen und ebenso Werke über unser Zeitalter.
 
Obwohl sie eine leisere Stimme benutzte als Männer, übertraf sie, immer wenn sie sprach, die übrigen Philosophen in der Fähigkeit des Sprechens.
 
Deshalb hörten viele der Frauen gerne zu.
 
Sogar der Präfekt von Alexandria und sehr viele Männer die den Staat leiten, waren es gewohnt Hypatia für einen Beschluss hinzuzuziehen, da sie jene für klug hielten.
 
In jenem Staat waren gab es nicht nur Freunde, sondern auch ganz schön viele Feinde von Hypatia.
 
Beneideten sie etwa diese, weil sie größeres Ansehen bei den Mächtigen hatte?

Wünschten sie Hypatia den Tod, weil sie meinten, es gehöre sich nicht für eine Frau weise zu sein?
 
Ich weiß es nicht.
 
Aber ich weiß, dass diese von Grund auf Bösen Männer von einem Gewissen angetrieben wurde, um jene töten.
 
Hypatia hielt zu Hause ein Gespräch mit alten Freunden, als plötzlich eine Schar von Männern eintrat, sie aus ihrem Haus riss und auf die Straße schleppte.
 
Dort zerriss und verbrannte die Menschenmenge ihren Körper auf grausame Weise
 
So wurde die unglückliche Hypatia getötet.
 
Es steht fest, dass sie eine ziemlich hübsche Frau war.
 
Aber obwohl sie reich war, trug sie schlechte Kleider, wie eine arme Frau.
 
So kommt es, dass die Menschen ihre sehr große Begabung bewunderten, aber nicht ihr Aussehen.
 
Sie hatte keinen Mann.
 
Ich bin wegen des Todes meiner Freundin sehr traurig!
 
Ich bedaure es besonders; dass jenes Licht der Weißheit ausgelöscht wurde!
 
Lebe wohl!
 

Lektion: 29
 
Caesar führte neun Jahre Krieg in Gallien.
 
Als der Krieg beendet worden war, war er steinreich, denn er hatte sich und seiner Legionen sehr große Beute verschafft.
 
Weil die Beute geteilt worden war, wurde das sehr starke Vertrauen der Legionen zu ihm bewahrt.
 
Die Senatoren fürchteten, dass sich Caesar bemüht, nicht nur Gallien zu beherrschen, sondern auch Rom.
 
Denn sie glaubten, dass die Freiheit des Staates in Gefahr seien wäre, wenn Caesar ihn beherrschen würde.
 
Caesar gab sich große Mühe, dass seine Macht nicht geschwächt werde, als er bemerkt hatte, dass ein großer Teil des Senates ein Hindernis für ihn war.
 
Er erfasste den Entschluss die Freundschaft möglichst vieler zu erlangen:
 
Er erhöhte den Legionen den Sold;
er bemühte sich seine Familie und die Familie von Pompeius durch Ehen zu verbinden;
jeder um Pompeius herum wurden mit großen Geschenken versehen;
viele Senatoren bekamen von ihm schöne Geschenke.
 
Und er bemühte sich auch nicht weniger, sich mit fremden Herrschern und Provinzen zu verbünden:
 
Den einen gestand er gefangene Feinde als Sklaven zu, den anderen schickte er Hilfstruppen, gegen die Wünsche des Senates und des Volkes.
 
Alle wurden schon beunruhigt und einer der Konsule forderte im Senat, dass Caesar das Herr entlassen solle, bevor er nach Italien zurückkehre.
 
Er erfuhr von dieser Angelegenheit und Caesar sagte zu seinen Leuten:
 
„Ich bin der Erste im Staat.
 
Es wird schwieriger sein mich im Staat aus der ersten in die zweite Reihe zu stoßen, als aus der zweiten in die letzte Reihe!
 
Mit aller Macht hat er dem Senat Widerstand geleistet; als er aber sah, dass alles mit Eifer betrieben wurde, versuchte er über seine Herrschaft eine Übereinkunft zu schließen.
 
Während der Senat hinderlich wurde, fing Caesar an einen Bürgerkrieg vorzubereiten.
 
Einige glaubten, dass er die Alleinherrschaft an sich gerissen habe, weil er schon lange wünschte zu herrschen, wenn ihm die Gelegenheit dazu gegeben worden wäre.
 
Cicero schrieb, dass Caesar schon immer diese Wörter des Dichters Euripides auf der Zunge  gehabt hatte:
 
„Wegen des Herrschens ein Recht zu verletzen, ist eine äußerst schöne Tat.
 
In allen anderen Angelegenheiten sollst man das Pflichtgefühl ehren. “
 
Und er begann den Krieg
 
Nachdem er heimlich Kohorten vorausgeschickt hatte, nahm er in Ravenna an einem öffentlichen Schauspiel teil und ging wie gewöhnlich zu einem Essen, um keinen Verdacht zu erregen
 
Darauf ließ er in der Nacht Maul Tiere aus der nächst gelegenen Mühle vor einen Wagen spannen und schlug dann, mit wenigen Begleitern, einen ganz geheimen Weg ein.
 
Er erreichte die Kohorten am (Fluss) Rubikon, durch den die Provinz von Italien getrennt war und blieb dort ein Weilchen.
 
Aber während er noch zögerte erschien ihm folgendes Zeichen.
 
Ein riesiger Mensch, den niemand zuvor gesehen hatte, stand plötzlich, auf einer Trompete spielend am Ufer; nachdem dieses Zeichen gegeben worden war, setzte er zum anderen Ufer über.
 
Darauf setzte Caesar den eingeschlagene Weg fort und sagte, „man soll dort hingehen, wohin einen das Zeichen der Götter ruft.
 
Der Würfel ist gefallen“.
 

Lektion: 30
 
Ich frage euch, Senatoren, warum wir so spät zusammengerufen worden sind?
 
Sehen wir etwa alle nicht, dass der hässlichste Krieg gegen unseren Tempel und unsere Häuser, gegen unser Leben und gegen unser Glück nicht vorbereitet, sondern schon geführt wird?
 
Entgeht euch etwa, was für ein Feind unserem Staate droht?
 
Was steckt in Antonius, außer Gier, Grausamkeit und Frechheit?
 
Er besteht ganz aus diesen Fehlern.
 
Glaubt ihr etwa, dass jener Mann gut ist, obwohl er Feind aller Guten ist?
 
Meint ihr etwa, dass jener den freien Staat unterstützt, obwohl er nur betrachtet, was für ihn nützlich ist?
 
Wer aber kann dieses wilde Tier ertragen, oder auf welcher Weise?
 
Die Sache also ist soweit geführt worden, dass entschieden werden muss, ob Antonius von uns bestraft wird oder ob wir ihm dienen.
 
Daher last uns Senatoren der Tapferkeit unserer Vorfahren folgen:
Entweder last uns die Freiheit des römischen Volkes retten, oder last uns den Tod der Sklaverei vorziehen.
 
Unter Caesars Herrschaft, haben wir schon viele Ungerechtigkeiten ertragen, die einen mit der Hoffnung auf die Wiederherstellung der Freiheit, die anderen mit zu großer Begierde nach dem Leben.
 
Ich weiß nicht, welche sehr große Notlage uns nun dazu zwingt, dass auch die sehr grausame Tyrannei des Antonius zu ertragen.
 
Denn wer bis jetzt geleugnet hat, dass jener frevelhaft ist, hat jetzt seinen waren Charakter durchschaut.
 
Während wir zuschauen, greift Antonius das Vaterland an.
 
Wer aber danach strebt, den Staat zu zerstören, der muss zu den bittersten Feinden gezählt werden, auch wenn er ein römischer Bürger ist.
 
Ihr fragt, wie wir einen so großen Feind vom Staat abwenden können.
 
Es muss möglichst schnell gehandelt werden!
 
Habt ihr etwa nicht bemerkt, mit welchem göttlicher Einsicht der junge Gaius Caesar Octavian den Entschluss gefasst hatte, den Staat zu retten?
 
Habt ihr etwa nicht gesehen, mit welch unglaublicher Tapferkeit er uns unterstützte, als das Antonius besonders wütete?
 
Aus eigenem Antrieb – Keiner von uns hat ihn geholt! – stellte Octavian ein äußerst schlagfertiges Herr aus den alt gedienten Soldaten seines Vaters auf, um das römische Volk gegen die schlimmste Gefahr zu verteidigen.
 
Wie lange noch soll er diese Gefahr aus eigenem Entschluss abwenden?
 
Heute, meine Herrn Senatoren, machen wir zum ersten mal, nach einem langem Zeitraum, einen Schritt, in die Richtung, des Besitzes unserer Freiheit.
 
Deshalb nutzt diese Gelegenheit, die euch angeboten ist, bei den unsterblichen Göttern und schiebt die Abstimmung nicht auf!
 
Erweist dem Gaius Caesar Octavian Ehren und dankt ihm!
 
Gebt Octavian die Kommandogewalt, damit er das Vaterland gegen den Feind Antonius verteidigt.
 
 
 
 
Lektion: 31
 
Bevor ich vor dem Staat sage, was schon lange meine Seele beunruhigt, meine Herrn Senatoren, will ich euch kurz darlegen, was von mir für das Wohl des Staates getan wurde.
 
Denn nach dem Sieg bei Actium lag mir am Herzen, dass draußen Frieden war und Zuhause Harmonie.
 
Nachdem Antonius und Kleopatra besiegt worden waren, fügte ich Ägypten dem römischen Reich zu.
 
Nicht viel später ist im ganzen Reich des römischen Volkes, zu Lande und zu Wasser Frieden erworben worden.
 
Deswegen wurde der Janus Tempel, welchen unsere Vorfahren, zu Zeiten des Friedens zu schließen pflegten, von mir geschlossen.
 
Ich will immer lieber die Treue zum Forum zurückbringen, indem ich einen Aufstand am Markt beseitige, als das ich Krieg übernehme.
 
Nachdem die auswärtigen Völker der Herrschaft des römischen Volkes unterworfen waren, wollte ich sie lieber bewahren als vernichten.
 
Ich schärfte den Bürgern den Willen und die Notwendigkeit ein, etwas Richtiges zu tun.
 
Denn nach dem beendeten Bürgerkrieg führten viele Bürger gegen den Brauch der Vorfahren, ein luxuriöses Leben zu führen.
 
Sie wollten keine Frauen haben und sich nicht für die Kinder bemühen.
 
Sie wollte lieber Ehebruch begehen und die Untat genießen, als ehrenhaft zu leben.
 
Deshalb habe ich im 736. Jahr, nach der Gründung der Stadt, mit dem julianischen Gesetz entschieden:



So, das wars. Mehr hab ich nicht.
 

 
 
   
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